- Ulmensterben
- Ulmensterben,Ulmenkrankheit, erstmals 1919 in den Niederlanden beobachtete Krankheit der Ulme mit großen Schäden in Alleen und Parkanlagen; verursacht durch den bald über ganz Europa verbreiteten Schlauchpilz Ceratocystis ulmi (Ophiostoma ulmi); seit 1930 auch in Nordamerika beobachtet. Das Pilzmyzel dringt in die Wasser führenden Gefäßbündel ein; diese werden unter der Einwirkung eines pilzeigenen Toxins verstopft. Erste Symptome sind eingerollte Blätter, abwärts gekrümmte Zweigspitzen und Bildung von Wasserreisern; Verbreitung der Pilzsporen durch den 7 mm großen, schwarzen oder dunkelbraunen Großen Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus). Die Weibchen bohren v. a. unter der Rinde Gänge, bei dünner Rinde bis tief in das Splintholz. - Auch Umweltbelastungen, v. a. aber das Absinken des Grundwasserspiegels, erhöhen die Anfälligkeit der Ulmen für das U. Die Zucht resistenter Formen scheint derzeit die einzige Erfolg versprechende Gegenmaßnahme zu sein.
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Ụl|men|ster|ben, das; -s, -: 1. massenhaftes Absterben von Ulmen durch das ↑Ulmensterben (2): Zwei Ulmen standen anfangs hier als Denkmal. Die erste fiel in einem Sturm im Jahre 1943, die zweite ging wie viele auf der Insel beim großen U. ein, Mitte der achtziger Jahre (FAZ 13. 10. 94, R5). 2. durch einen Schlauchpilz verursachte Krankheit der Ulme: U. ist in Deutschland weit verbreitet und hat den Bestand der Baumart bereits erheblich reduziert (FR 4. 8. 98, 21).
Universal-Lexikon. 2012.